Tierischer Zuwachs im «Hellwies»
19.10.2021
Viel ist von den beiden griechischen Landschildkröten beim Blick in das Gehege, das in einem leeren Betonkreis errichtet wurde, nicht zu sehen. Die beiden Weibchen haben sich im Oktober bereits leicht in die Erde eingegraben und bereiten sich auf die Winterruhe vor.
Die Schülerinnen und Schüler der Klasse von Nando Looser und Markus Bäggli haben bereits vor den Sommerferien das Aussengehege für die neuen «Hellwies»-Bewohner eingerichtet und aus- und einbruchsicher gemacht. So wurde ein leerer, runder Betonkreis, der früher wohl als grosses Pflanzgefäss gedient hat, vor dem Trakt C für die Schildkröten eingerichtet. Eine Wasserschale und Verstecke gehören ebenso dazu wie Pflanzen, welche die Tiere gerne essen. «Wir haben Rucola, Löwenzahn und Kapuzinerkresse angepflanzt», erklärt eine Schülerin. Gebaut haben die Schülerinnen und Schüler zudem ein Gitter aus Maschendraht und Holz als Deckel für den Betonkreis. So sind die jungen Schildkröten vor Feinden, wie etwa grossen Vögeln, geschützt. Ein Schloss sorgt dafür, dass das Gitter nicht unbefugt angehoben werden kann.
In den Klassen vorgestellt
Die Tiere kamen über Umwege ins «Hellwies». Die früheren Besitzer konnten sie nicht mehr halten und suchten einen neue Platz für die Tiere. «Als ich davon hörte, schaute ich, ob wir mit unserer Klasse ihnen im Schulhaus einen Platz geben können», so Nando Looser.
Die Namen der Tiere wurden von der Klasse ausgewählt und sind von den Figuren Michelangelo und Donatello aus der Comic-Serie «Teenage Mutant Ninja Turtles» abgeleitet – so heissen die beiden Schildkröten Donatella und Michelangela. «Da sie Weibchen sind, haben wir ein A angehängt», so ein Schüler.
Die beiden Weibchen sind nun rund ein Jahr alt und erst wenige Zentimeter gross – ausgewachsen können die Tiere einen Umfang von bis zu 25 Zentimetern aufweisen. Und wohl noch einige Schülerlaufbahnen werden sie auf dem Pausenplatz mitverfolgen
können – im Idealfall können sie bis zu 50 Jahre alt werden.
Damit alle «Hellwies»-Schülerinnen und Schüler die beiden Tiere kennen lernen und mehr über sie erfahren konnten, haben die Schülerinnen und Schüler der Klasse 5a/6a Kurzvorträge in den anderen Klassen gehalten. Kurz vor den Herbstferien etwa in der 3./4. Klasse von Monika Meili und Corinne Rutishauser.
Kamsheth, Vivienne und Sara zeigten den Dritt- und Viertklässlern das Weibchen Michelangela – vorsichtig durften die Kinder die Schildkröte kurz halten. «Sie hat etwas gepickst», meinte ein Mädchen und zeigte auf die kleinen Krallen der jungen Schildkröte.
Winterquartier in Gutenswil
Zurzeit befinden sich die beiden Schildkröten in der sogenannten Winterstarre. Für diese vergraben sich die Schildkröten in der Erde – da es bei uns draussen aber zu kalt für die Tiere ist, war das Aussengehege im «Hellwies» für die Tiere nicht geeignet. Sie haben dankenswerterweise einen Platz bei einer Gutenswilerin gefunden, die selber zehn Schildkröten hält. Für die Winterruhe hat sie ihre Tiere und die «Hellwies»-Gäste in grossen Behältern platziert – gefüllt mit lockerer Erde und Buchenlaub.
Die Behälter stehen in ihrer kühlen Garage mit idealer Temperatur, die nicht unter drei Grad fällt. Im Frühling, wenn die Tiere bei steigender Aussentemperatur wieder aktiv werden, zügeln sie zurück ins «Hellwies».
Text/Fotos: Beatrice Zogg
